Vom NS-Regime vertrieben, verfolgt und verboten:
Repertoire-Workshop zum Thema Exil-Musik
Ulrike Anton, Gerold Gruber
Teilnehmende werden in diesem Workshop Werke von Komponist*innen erarbeiten, die während der Zeit des Nationalsozialismus aufgrund ihrer jüdischen Herkunft oder ihrer antifaschistischen Haltung vom NS-Regime verfolgt, ermordet oder ins Exil gezwungen wurden. Es können Kompositionen aus den Bereichen Kammermusik, Konzertliteratur sowie Solostücke gewählt werden. Die während des Workshops interpretierten Werke werden im Hinblick auf eine stilgerechte Aufführung in einen größeren musikhistorischen Zusammenhang gestellt. Welche Auswirkungen hatten Verfolgung und Exil auf das kreative Schaffen der Komponist*innen? Warum sind so viele der Kompositionen, die vor dem Zweiten Weltkrieg hoch geschätzt und vielfach aufgeführt wurden, von den großen Bühnen und Konzertsälen bis heute verschwunden?
Dieser Workshop soll dazu anregen, neue bzw. in Vergessenheit geratene Werke zu entdecken. Ziel ist es auch bei der Planung von Konzertprogrammen konkrete Vorschläge zu machen, wie man diese Kompositionen in einen stimmigen Zusammenhang mit dem gängigen Konzertrepertoire bringen kann, um diese für Konzertveranstalter*innen attraktiv zu gestalten.
Eine ausführliche Liste mit Repertoire-Vorschlägen wird nach Anmeldung zum Workshop weitergegeben. Diese Liste schlägt Repertoire mit Werken von Komponisten vor, die vom NS-Regime verfolgt, ins Exil gezwungen oder ermordet wurden. Jedes Werk von Hanns Eisler, Paul Hindemith, Erich Wolfgang Korngold, Ernst Krenek, Bohuslav Martinu, Darius Milhaud, Arnold Schönberg oder Alexander Zemlinsky würde die Kriterien für diesen Workshop ebenfalls erfüllen.
Aktive Teilnahme: alle Instrumentalist*innen
Intensitätsgrad: 3
Der erste Termin dieses Workshops wird live gestreamt: Donnerstag, 19. August, 10.00 – 12.30 Uhr
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